Der Anfang 1952

Heinz Brustkern beginnt zu malen. Eines seiner frühen Ölbilder zeigt in thematischer Anlehnung an ein von August Macke häufig verwendetes Motiv den Blick aus dem Fenster der Dachgeschosswohnung quer über die rückwärtigen Gärten auf den Ortsteil Bonn-Poppelsdorf mit der markanten Kirchturmspitze von Sankt-Sebastian.

Willy Maria Stucke gibt Heinz Brustkern den Rat, sich als Gasthörer in einen mehrsemestrigen Malkurs im Rahmen des „Studium Generale“ am Institut für Kunsterziehung der Universität Bonn einzuschreiben.

Hier lernt Heinz die verschiedenen künstlerischen Darstellungs- und Reproduktionstechniken im Detail kennen. Heinz absolviert diesen Kurs mit Bravour und nimmt anschließend weitere Privatstunden bei Dotterweich und Stucke, um insbesondere seine Kenntnisse in der Farblasur- und Aquarell-Technik zu intensivieren.

Die Beiden führen den zurückhaltenden, eher einzelgängerischen jungen Mann in die Bonner Künstlerszene ein, die sich damals im Künstlerkeller „Zur Kerze" in der Königsfraße trifft.

Hier lernt Heinz Brustkern am wöchentlichen Künstlerstammtisch unter anderen die Künstler Franz M. Jansen (1885-1958), Joseph Fasstender (1903-1974) und Hann Trier (1915-1999) kennen.

Viele dieser Künstler sehen sich mit ihren Werken in der direkten Nachfolge des „Rheinischen Expressionismus“.